Caroline Rosengarth

Wann ist eine

Traumatherapie angezeigt ?

Bei Postraumatischer Belastungsstörung = PTBS
Es gibt Schätzungen, daß bis zu 10% der Bevölkerung einmal im Leben unter einer PTBS leiden. Bei manchen verschwinden die Symptome von selber im Verlauf der Zeit, bei anderen bleiben sie über viele Jahre erhalten. Spätestens dann ist eine fachmännische Hilfe durch einen Psychotherapeuten oder einen Psychiater erforderlich.

Merkmale einer PTBS sind:

Ein zentrales Gefühl ist die Hilflosigkeit

Selbstvertrauen und Vertrauen werden erschüttert

Schuld: Gefühl, für das Ereignis oder seinen Ausgang verantwortlich zu sein

Ärger: Gefühl der Ungerechtigkeit oder Verletzung persönlicher Regeln durch Andere

Scham: Gefühl, eigene bedeutsame Regeln verletzt zu haben

Trauer: Gefühl etwas Bedeutsames verloren zu haben

Flashbacks: Man handelt oder fühlt so, als ob sich das traumatisierende Ereignis gerade (wieder) ereignen würde (dazu gehört z. B. das Gefühl, das Ereignis wiederzuerleben - 'ein Film läuft immer in mir ab' -) , Illusionen, Halluzinationen

Vermeidung: Vermeidung von Orten, Tätigkeiten, Stichworten, die etwas mit dem Ereignis zu tun haben: Vermeidung von Gedanken, Gefühlen, oder Gesprächen, die das Trauma zum Thema haben. Vermeidung von Menschen, die an das Trauma erinnern.

Numbing (emotionale Taubheit): Enge emotionale Bindungen mit Familie, Freunden und Kollegen werden vermieden. Die Gefühle sind allgemein vermindert, eingeschränkt, allenfalls werden routinemäßige und 'mechanische' Aktivitäten zu Ende geführt.

Hyperarousal: Symptome der Übererregung: z.B. Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, erhöhte Reizbarkeit, mangelnde Affekttoleranz Schwierigkeiten einzuschlafen

Irritierbarkeit oder Ausbrüche von Ärger

Konzentrationsschwierigkeiten

Hypervigilanz = erhöhte Aufmerksamkeit

Man lebt so, als ob man immer noch aktuell durch das traumatisierende Ereignis bedroht würde. Man wird dadurch irritierbar oder 'explosiv', auch wenn man gar nicht provoziert wurde. Viele Opfer versuchen sich selber zu 'behandeln' , indem sie ihre Einsamkeit und ihre Panikattacken mit Alkohol oder anderen Drogen bekämpfen.

Dissoziationen: Das Ereignis und das oder die dazugehörigen Gefühle werden voneinander gespalten.Dissoziationen ermöglichen als Abwehr- oder Bewältigungsmechanismus einen Schutz vor ansonsten überwältigenden Gefühlserfahrungen. Diese Abwehr selber birgt aber die Gefahr von grundlegenden Veränderungen des Selbst- und Identitätsgefühls, der Störung der Funktionen des Gedächtnisses und auch der Selbst- und Umweltwahrnehmung. Durch all dies kann eine konstruktive Bewältigung und Überwindung des Traumas beeinträchtigt werden. Wie bei praktisch allen psychischen Phänomenen gibt es auch bei der Dissoziation ein breites Spektrum, das von als 'normal' verstandenen bis zu pathologischen Dissoziationsphänomenen geht.
Als eine wesentliche Vorbedingung für das Auftreten von dissoziativen Störungsbildern werden belastende traumatisierende Ereignisse angesehen. Das Konzept des psychischen Traumas als Verursacher von pathologischen dissoziativen Phänomenen fand in den 70er Jahren weite Verbreitung, als in der Folge des Vietnamkriegs gehäuft Kriegsteilnehmer mit psychopathologischen Störungen auftraten. Da es sich dabei häufig um hochdekorierte Soldaten oder um Freiwillige handelte, konnte diese nicht mehr, wie nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg z.B. die sog. "Kriegszitterer" als "Simulanten" oder "Rentenerschleicher" abqualifiziert werden.
Nicht zuletzt durch die Frauenbewegung wurden auch die seelischen Folgen von sexualisierter Gewalt gegenüber Kindern und Frauen ins Bewußtsein der Öffentlichkeit und der Fachwelt gerückt.

Traumaerfahrung kann sich in verschiedener Form zeigen:
- Bei der primären Dissoziation ist die normale, integrative Gedächtnisfunktion beeinträchtigt. Es entstehen isolierte Gedächtnisanteile, die oft mit affektiven, somato-sensorischen oder auch visuellen Intrusionen einhergehen. Diese Gedächtnisanteile werden dann oft durch spezifische Auslöser ('Trigger') wieder hervorgerufen und wirken dann bedrängend.
- Bei sekundärer oder peritraumatischer Dissoziation kommt es zu Bewußtseinszuständen, die vom Gefühl der Depersonalisation bis hin zum Gefühl des 'Heraustretens' aus dem eigenen Körper reichen können. Hier trennt sich dann das erlebende oder handelnde Selbst vom beobachtenden Selbst. Auch dieser Mechanismus ist ein Schutz gegen die ansonsten unerträglichen Gefühle in der traumatisierenden Situation. 
- Bei tertiärer Dissoziation handelt es sich um eine Reaktionsbildung auf wiederkehrende Traumatisierungen. Sie führt zur Ausbildung von verschiedenen Persönlichkeitsfragmenten, die ganz unterschiedliche komplexe Muster auf affektiver, kognitiver und Verhaltensebene repräsentieren. Diese Symptomatik kann unmittelbar oder auch mit z.T. jahre- bzw. jahrzehntelanger Verzögerung nach dem traumatischen Ereignis auftreten!

Apersonale Traumatisierungen sind Traumatisierungen durch z.B. Unfälle, Naturkatastrophen u.ä. (z.B. Erdbeben).

Personale Traumatisierungen sind Traumatisierungen durch körperliche und sexualisierte Gewalt (z.B. Vergewaltigung, Überfall). Sie haben meist intensive psychische Beeinträchtigungen zur Folge.

Akute PTBS  = die Symptome treten bis zu drei Monate lang auf

Chronische PTBS = die Symptome treten länger als drei Monate auf

 

Wie sieht die

Behandlung aus ?

Eine typische psychotherapeutische Behandlung gliedert sich in 3 Phasen:

Stabilisierungsphase

In dieser Phase ist es wichtig, eine gute, Sicherheit vermittelnde therapeutische Beziehung aufzubauen. Den PatientInnen wird dabei geholfen, ihre innere, zwischenmenschliche und äußere Sicherheit wiederzuerlangen. Sie lernen, mehr Kontrolle über die Symptomatik und das eigene Verhalten zu entwickeln. Besonders wichtig ist es oft, den PatientInnen viele Sach-Informationen über die Ursache ihrer Störung, der folgenden Symptomatik und insbesondere auch über die Tatsache der Normalität ihrer Reaktion zu geben. Eigenverantwortung und eigene Fähigkeiten der PatientInnen werden konsequent gefördert. Mit Hilfe von Imaginationsübungen erlernen die PatientInnen, mit der überflutenden Symptomatik von Flashbacks, Alpträumen und deren körperlichen Begleitreaktionen umzugehen. 

Die Erfahrung, durch die Imaginationsübungen und Anderes selbst zur eigenen Heilung beizutragen und damit mehr Eigenverantwortung und Eigensteuerung zu übernehmen, stärkt das Bewußtsein für die eigene Kraft und eigene Kompetenz. Mit diesen Methoden machen die PatientInnen insbesondere Erfahrungen, die sie aus der Therapiestunde mit nach Hause nehmen und dort weiter für sich nutzen können.

In Einzelgesprächen werden neben Diagnostik und Therapieplanung die gemachten Erfahrungen vertieft und besprochen. Falls eine Symptomatik mit selbstschädigendem Verhalten besteht (z.B. Selbstverletzung, Suchtmittelkonsum) wird in einer Vertragsarbeit alternatives Verhalten erarbeitet. Ggf. wird die Behandlung mit Medikamenten unterstützt, so z. B. bei starken Depressionen, Schlafstörungen oder Unruhezuständen.

Eine Grundregel ist: Über die traumatischen Erfahrungen wird nicht gesprochen - oder: Es kann über alles, es muß aber über nichts gesprochen werden. Das Bearbeiten der traumatischen Erlebnisse soll nach guter Vorbereitung nur im therapeutischen Rahmen stattfinden.

Für einige PatientInnen sind Angebote in Körperwahrnehmung, Spannungsreduktion und Selbstfürsorge sehr hilfreich. Das Erlernen z.B. der Progressiven Muskelrelaxation und des autogenen Trainings, das Erarbeiten eines 'inneren sicheren Ortes' unterstützen ebenfalls die Selbstberuhigungsfähigkeiten der PatientInnen.

Manchmal müssen in dieser Therapiephase schwierige Lebensumstände geklärt werden. Dazu bieten sich ggf. Familien- oder Paargespräche sowie eine sozialarbeiterische Unterstützung an.

Die Dauer dieser Phase ist je nach Zeitpunkt und Art der Traumatisierung sehr unterschiedlich. Manche PatientInnen fühlen sich nach dem erfolgreichen Durchlaufen dieser Phase stabilisiert genug, um in ihren Alltag zurückzukehren. Manche kommen später zu einer gezielten Traumabearbeitung zurück in die Therapie oder es schließt sich direkt die zweite Phase der Traumatherapie an.

Traumabearbeitungsphase

Die Methoden der Stabilisierungsphase werden während der ganzen Therapie fortgesetzt. Die Phase der Traumabearbeitung und die Phase der Stabilisierung können sich im Verlauf der Behandlung immer wieder abwechseln.

Die Traumabearbeitung erfolgt durch ein strukturiertes, dosiertes und kontrolliertes Wiedererleben zentraler Aspekte des Traumas. Dadurch wird der Verarbeitungsprozeß der traumatischen Erlebnisse weiter fortgesetzt, die Speicherung der Traumata im Gehirn verändert sich, durch Wiedererleben kommt es zur Integration dieser Erfahrungen in die Gesamtpersönlichkeit.


Die Konfrontation mit dem Trauma führe ich mit dem EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) oder dem brain-spotting durch. Wesentlich bei beiden Techniken ist, daß die Betroffenen keine Retraumatisierung durch einen erneuten Kontrollverlust erleiden, die Kontrolle des Patienten über den Prozeß hat Vorrang. Die Wirksamkeit der EMDR-Methode und der brain-spotting-Methode versteht z. Zt. man so, daß die Informationsverarbeitung der traumatischen Ereignisse nachträglich beschleunigt wird und so zu einer Speicherung des verarbeiteten Traumas als Erinnerung führt. Dabei kommt es auch zur Veränderung der Bewertung der Situation und der eigenen Rolle in dem Geschehen. Dies führt zu einer Selbstwertstärkung, so daß im Laufe des therapeutischen Prozesses die Vorstellung, ein passives Opfer zu sein zu der ein/e aktiv Handelnde/r zu sein, wechselt. Es entwickelt sich wieder mehr Selbstvertrauen in die eigene Person und die eigenen Fähigkeiten.

Integrationsphase

In der 3. Therapiephase, die eher einer 'normalen' Psychotherapie ähnelt, geht es darum, die weitere Verarbeitung im Sinne von Integration des Geschehenen zu fördern.
Häufig muß auch Trauerarbeit geleistet werden.
Das Selbsterleben und Lebensgefühl hat sich verändert, so daß neue Bewältigungsstrategien           entwickelt werden müssen.
Wichtig ist, daß die PatientInnen sich wieder stark und im Besitz ihrer Kräfte fühlen, so daß sie   angemessene Entscheidungen für ihr weiteres Leben fällen können.
Auch in dieser Phase kann sozialarbeiterische Unterstützung oder die Durchführung von Paar- oder Familiengesprächen  notwendig sein.
 

 

 

Emotional and Psychological Trauma

What is emotional and psychological trauma?

Emotional and psychological trauma is the result of extraordinarily stressful events that shatter your sense of security, making you feel helpless and vulnerable in a dangerous world.

Traumatic experiences often involve a threat to life or safety, but any situation that leaves you feeling overwhelmed and alone can be traumatic, even if it doesn’t involve physical harm. It’s not the objective facts that determine whether an event is traumatic, but your subjective emotional experience of the event. The more frightened and helpless you feel, the more likely you are to be traumatized.

Causes of emotional or psychological trauma

An event will most likely lead to emotional or psychological trauma if:

  • It happened unexpectedly.
  • You were unprepared for it.
  • You felt powerless to prevent it.
  • It happened repeatedly.
  • Someone was intentionally cruel.
  • It happened in childhood.

Emotional and psychological trauma can be caused by single-blow, one-time events, such as a horrible accident, a natural disaster, or a violent attack. Trauma can also stem from ongoing, relentless stress, such as living in a crime-ridden neighborhood or struggling with cancer.

Commonly overlooked causes of emotional and psychological trauma

  • Falls or sports injuries
  • Surgery (especially in the first 3 years of life)
  • The sudden death of someone close
  • A car accident
  • The breakup of a significant relationship
  • A humiliating or deeply disappointing experience
  • The discovery of a life-threatening illness or disabling condition

Risk factors that increase your vulnerability to trauma

Not all potentially traumatic events lead to lasting emotional and psychological damage. Some people rebound quickly from even the most tragic and shocking experiences. Others are devastated by experiences that, on the surface, appear to be less upsetting.

A number of risk factors make people susceptible to emotional and psychological trauma. People are more likely to be traumatized by a stressful experience if they’re already under a heavy stress load or have recently suffered a series of losses.

People are also more likely to be traumatized by a new situation if they’ve been traumatized before – especially if the earlier trauma occurred in childhood.

Childhood trauma increases the risk of future trauma

Experiencing trauma in childhood can have a severe and long-lasting effect. Children who have been traumatized see the world as a frightening and dangerous place. When childhood trauma is not resolved, this fundamental sense of fear and helplessness carries over into adulthood, setting the stage for further trauma.

Childhood trauma results from anything that disrupts a child’s sense of safety and security, including:

  • An unstable or unsafe environment
  • Separation from a parent
  • Serious illness
  • Intrusive medical procedures

Symptoms of emotional and psychological trauma

Following a traumatic event, or repeated trauma, people react in different ways, experiencing a wide range of physical and emotional reactions. There is no “right” or “wrong” way to think, feel, or respond to trauma, so don’t judge your own reactions or those of other people. 

  • Shock, denial, or disbelief
  • Anger, irritability, mood swings
  • Guilt, shame, self-blame
  • Feeling sad or hopeless
  • Confusion, difficulty concentrating
  • Anxiety and fear
  • Withdrawing from others
  • Feeling disconnected or numb

Physical symptoms of trauma:

  • Insomnia or nightmares
  • Being startled easily
  • Racing heartbeat
  • Aches and pains
  • Fatigue
  • Difficulty concentrating
  • Edginess and agitation
  • Muscle tension

These symptoms and feelings typically last from a few days to a few months, gradually fading as you process the trauma. But even when you’re feeling better, you may be troubled from time to time by painful memories or emotions—especially in response to triggers such as an anniversary of the event or an image, sound, or situation that reminds you of the traumatic experience.

When to seek professional help for emotional or psychological trauma

Recovering from a traumatic event takes time, and everyone heals at his or her own pace. But if months have passed and your symptoms aren’t letting up, you may need professional help from a trauma expert.

Seek help for emotional or psychological trauma if you're:

  • Having trouble functioning at home or work
  • Suffering from severe fear, anxiety, or depression
  • Unable to form close, satisfying relationships
  • Experiencing terrifying memories, nightmares, or flashbacks
  • Avoiding more and more things that remind you of the trauma
  • Emotionally numb and disconnected from others
  • Using alcohol or drugs to feel better
Treatment for psychological and emotional trauma

In order to heal from psychological and emotional trauma, you must face and resolve the unbearable feelings and memories you’ve long avoided. Otherwise they will return again and again, unbidden and uncontrollable.

Trauma treatment and healing involves:

  • Processing trauma-related memories and feelings
  • Discharging pent-up “fight-or-flight” energy
  • Learning how to regulate strong emotions
  • Building or rebuilding the ability to trust other people

Trauma therapy treatment approaches

Trauma disrupts the body’s natural equilibrium, freezing you in a state of hyperarousal and fear. In essence, your nervous system gets stuck in overdrive. Successful trauma treatment must address this imbalance and reestablish your physical sense of safety. The following therapies are commonly used in the treatment of emotional and psychological trauma:

  • Somatic Experiencing takes advantage of the body’s unique ability to heal itself. The focus of therapy is on bodily sensations, rather than thoughts and memories about the traumatic event. By concentrating on what’s happening in your body, you gradually get in touch with trauma-related energy and tension. From there, your natural survival instincts take over, safely releasing this pent-up energy through shaking, crying, and other forms of physical release.
  • EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) incorporates elements of cognitive-behavioral therapy with eye movements or other forms of rhythmic, left-right stimulation. These back-and-forth eye movements are thought to work by “unfreezing” traumatic memories, allowing you to resolve them.
  • Cognitive-behavioral therapy helps you process and evaluate your thoughts and feelings about a trauma. While cognitive-behavioral therapy doesn’t treat the physiological effects of trauma, it can be helpful when used in addition to a body-based therapy such as somatic experiencing or EMDR.
. , . • * ' * • . , . • * ' * • . , Caroline Rosengarth, Fachärztin für psychosomatische Medizin und Psychotherapie Homöopathie Naturheilverfahren
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